Sozialamt in schwierigem Fahrwasser

Vor gut einem Jahr war das Jugendamt in der Krise: Stellen blieben unbesetzt, Mitarbeiter waren überlastet, das Budget geriet aus den Fugen, aus der Politik kamen Forderungen nach personellen Konsequenzen an der Spitze des Fachservice und des Dezernats. Nun fragt die SPD-Fraktion nach.

In der nächsten Sitzung des Kreistags soll die Verwaltung darlegen, welche organisatorischen Änderungen vollzogen worden sind und wie die personelle Situation jetzt aussieht – nicht nur im Fachservice Jugend, sondern im gesamten Dezernat Jugend, Familie und Soziales. "Wir wollen wissen, was sich getan hat", nannte Fraktionschef Michael Sittler gegenüber unserer Zeitung den Anlass für die Anfrage.

Dezernent übernimmt Amtsleitung selbst

Im Fachservice Jugend und Familie sind im vorigen Jahr drei Fachgebiete neu gebildet, mit leitenden Kräften besetzt und personell verstärkt worden. Die Verwaltung dürfte sich dennoch mit der Beantwortung der SPD-Anfrage schwer tun – denn mit den gezielten Nachfragen nach weiteren personellen Veränderungen, Arbeitsrückständen und Krankenständen trifft Fraktionschef Michael Sittler offenkundig einen empfindlichen Bereich.

Auf Nachfrage unserer Zeitung antwortete Kreispressesprecher Torsten Manges, dass es im "Fachservice Soziales" (Sozialamt) gravierende Personalausfälle gibt, weil Mitarbeiter schwer und langfristig erkrankt seien. Einzelheiten sollen zuerst dem Kreistag am 16. September mitgeteilt werden. Manges bestätigte auch, dass Sozialdezernent Helmut Kneppe inzwischen selbst kommissarisch die Leitung des Sozialamtes übernommen habe.

– Westfälische Rundschau, Steffen Schwab –