Schmidt-Nienhagen-Medaille 2011 an Albrecht Sauer verliehen

Petra Weskamp, Wolfram Kuschke, Preisträger Albrecht Sauer, Michael Sittler, Roland Abel

„Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dieses bekannte Zitat von Martin Luther war für den heute 83-jährigen Bad Berleburger Albrecht Sauer eine Art Lebensmotto. Es hat den pensionierten Pädagogen über viele Jahrzehnte seines Lebens dazu veranlasst, stets mehr zu tun als nur seine Pflicht. Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement wurde der letzte Bürgermeister und spätere Ortsvorsteher Girkhausens mit der Schmidt-Nienhagen-Medaille 2011 der SPD-Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein ausgezeichnet.

Zu einer Feierstunde im Großen Saal der Weißen Villa in Kreuztal konnten der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Sittler und seine Stellvertreter Petra Weskamp sowie Roland Abel zahlreiche Gäste begrüßen, darunter auch Bürgermeister Walter Kiss und seine Amtskollegen aus Erndtebrück und Netphen. Aus Unna angereist war der ehemalige NRW-Minister und frühere Regierungspräsident Wolfram Kuschke (MdL), der in seiner Laudatio einige Schwerpunkte des ehrenamtlichen Wirkens von Albrecht Sauer aufzeigte:

Der Bad Berleburger ist seit 1959 Mitglied der SPD, hat sich aber nicht nur in der Kommunalpolitik für seine Mitmenschen eingesetzt. Albrecht Sauer ist außerdem seit über 60 Jahren engagiertes Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), seit über 25 Jahren Mitglied der AWo, Vorsitzender der Ortsgruppe Girkhausen im Sozialverband Deutschland sowie Mitbegründer und ehemaliger Vorsitzender des Sportvereins VfL Girkhausen. „Nicht nur in sportlicher Hinsicht hat Albrecht Sauer stets die Tribüne verlassen und sich auf’s Spielfeld begeben.“

Besonders hob Kuschke hervor, dass Sauer von 1992 bis 2009 Kreisheimatpfleger für den Bereich des Altkreises Wittgenstein war und im Wittgensteiner Heimatverein über viele Jahre hinweg aktiv mitgearbeitet hat. „Dabei hat er immer besonderen Wert darauf gelegt, auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen die Bedeutung des Begriffes ‚Heimat’ richtig zu deuten und zu plazieren“, unterstrich der frühere Staatsminister und Regierungspräsident. Wolfram Kuschke fügte hinzu: „Es ist wichtig, dass sich gerade auch Mitglieder unserer Partei der Heimatpflege widmen, so wie das Albrecht Sauer in vorbildlicher Weise getan hat.“

Die Bad Berleburger SPD hatte ihren Vorschlag, Albrecht Sauer die diesjährige Schmidt-Nienhagen-Medaille zu verleihen, u.a. wie folgt begründet: „Noch stärker als die Wahrnehmung vieler Ämter und Funktionen wirkt sein – für die breite Öffentlichkeit ganz versteckter – Dienst am Nächsten, am Nachbarn, am Hilfsbedürftigen. Für sie war er ein selbstloser Ansprechpartner, Ratgeber, Unterstützer, Helfer und Vermittler.“ Mit der Schmidt-Nienhagen-Medaille möchte die SPD-Kreistagsfraktion „eher solche stille Helden des Alltags“ auszeichnen, wie Fraktionschef Michael Sittler bei der Verleihung noch einmal betonte.

Albrecht Sauer dankte in einer kurzen Ansprache für die „große Ehre, die mir hier und heute zuteil geworden ist“. Er habe die ehemaligen Landräte Hermann Schmidt und Walter Nienhagen persönlich gekannt und wisse daher den Wert dieser Medaille besonders zu schätzen. In seinen Dank schloss Sauer auch seine Familie und insbesondere seine Ehefrau ein, die seine ehrenamtliche Arbeit stets mitgetragen und unterstützt hätte. Er appellierte an die jungen Leute, sich ebenfalls ehrenamtlich zu betätigen: „Es gibt weiterhin viele Bäumchen, die darauf warten, eingepflanzt zu werden.“ Für den musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgte das bekannte Siegener Vokalensemble „tonArt“ – sehr zur Freude Albrecht Sauers, der als Liebhaber des Chorgesangs nicht zuletzt auch große Verdienste um den MGV 1891 Girkhausen hat.