
Der Niederheuslinger Sozialdemokrat Ernst Hoof wurde am Samstag (15.09.2012) mit der diesjährigen Schmidt-Nienhagen-Medaille der SPD-Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein ausgezeichnet. Viele Gäste, darunter auch die SPD-Abgeordneten Birgit Sippel (MdEP), Tanja Wagener (MdL) und Willi Brase (MdB), waren der Einladung in das voll besetzte Bürgerhaus Lindenberg gefolgt.
Fraktionsvorsitzender Michael Sittler erinnerte in seiner Begrüßung daran, warum die SPD-Kreistagsfraktion seit 2010 einmal jährlich die nach den früheren Landräten Walter Nienhagen und Hermann Schmidt benannte Medaille verleiht: Zum einen möchten wir auf diese Weise die Erinnerung an beide SPD-Politiker, die sich stark für unsere Region engagiert und deutliche Spuren hinterlassen haben, wachhalten. Gleichzeitig gilt es, jeweils eine lebende sozialdemokratische Persönlichkeit aus dem Kreisgebiet, deren ehrenamtliche Verdienste über den eigentlichen Bereich der Politik hinausgehen sollten, zu ehren.
In seiner letzten Berliner Rede (2004) hatte der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich einzumischen, mitzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Roland Abel, erklärte: Genau das hat Ernst Hoof über mehrere Jahrzehnte in vorbildlicher Weise getan. Aus diesem Grunde sind wir gerne dem Vorschlag der Freudenberger SPD gefolgt, Ernst Hoof in diesem Jahr auszuzeichnen.
Die Entwicklung Freudenbergs zu einer Stadt mit großem Wohn- und Freizeitwert ist auch ( ) die Geschichte von Ernst Hoof. Schwerpunkte seiner Arbeit waren der Straßenbau, die Müllentsorgung und der Aufbau eines leistungsfähigen Wasserversorgungs- und Kanalnetzes, hatte die SPD-Freudenberg ihren Vorschlag u.a. begründet. Hoof gehört seit fast 50 Jahren der SPD an und ist seit 1969 Ortsvorsteher von Niederheuslingen. Vor der kommunalen Neugliederung war der Sozialdemokrat rund 18 Jahre Mitglied in der Amtsvertretung Freudenberg und von 1964 bis 1968 Gemeindevertreter in Niederheuslingen. Mitglied des Rates der Stadt Freudenberg war Hoof von 1969 bis 1979 und nochmals von 2005 bis 2009. Bürgernähe und sein Engagement für den Ortsteil Niederheuslingen haben sein Wirken geprägt. Lebendiges Zeugnis dafür war nicht zuletzt die unvergessene 600-Jahr-Feier seines Heimatdorfes, die Ernst Hoof maßgeblich gestaltet und organisiert hat, betonte der langjährige ehemalige Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzende der Freudenberger SPD, Horst Fischer, im Gespräch mit Gästen im Bürgerhaus Lindenberg. Nicht zu vergessen sei auch die Jahrzehnte lange Tätigkeit Ernst Hoofs als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Arnsberg.
Den Festvortrag hielt diesmal die Europaabgeordnete Birgit Sippel. Sie warb dafür, trotz aller aktuellen Schwierigkeiten nicht wieder in nationalstaatliches Handeln und Denken zurückzufallen, sondern den Weg der europäischen Integration konsequent fortzusetzen. Die SPD-Politikerin fügte hinzu: Wir sollten wir uns immer wieder bewusst machen, dass das vereinigte Europa mehr ist als nur eine Wirtschafts- und Währungsunion. Es ist vor allem auch ein überaus erfolgreiches Friedensprojekt, das bereits seit Jahrzehnten Sicherheit und politische Stabilität auf einem Kontinent garantiert, dessen Geschichte bis 1945 über viele Jahrhunderte stark durch kriegerische Auseinandersetzungen und Zerstörung geprägt war. Die Sicherung des Friedens und die Förderung von Wohlstand und Entwicklung in allen Ländern und Regionen der EU bleiben auch in Zukunft wichtige Aufgaben der Gemeinschaft.
In seinen Dankesworten zeigte sich Ernst Hoof sehr bewegt. Er freue sich und sei stolz darauf, nunmehr Träger der Schmidt-Nienhagen-Medaille zu sein. Ich habe beide Landräte noch persönlich gekannt und sie sehr geschätzt. Medaille und Urkunde werden einen würdigen Platz in unserer Wohnung erhalten, betonte Ernst Hoof. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten zur Freude des Publikums der MGV Eintracht Oberheuslingen und das Siegener Vokalensemble tonArt.