Bedeutung betrieblicher Ausbildung erkannt

Knapp 24 Jahre gehörte er dem Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) als alternierender Vorsitzender an. Jetzt schied Willi Brase aus diesem Gremium aus. An rund 80 Sitzungen nahm er in dieser Zeit teil, in denen zahlreiche Rechtsvorschriften beschlossen, vielfältige bildungspolitische Akzente gesetzt und etliche innovative Berufsbildungsvorhaben entwickelt, begleitet und gesteuert wurden.

Dass Willi Brase dabei eine zentrale Rolle spielte, machte IHK-Vizepräsident Christian F. Kocherscheidt in seiner Laudatio zum Abschied deutlich. Stets habe sich der scheidende DGB-Vorsitzende für ortsnahe Beschulungsmodelle an den Berufskollegs eingesetzt. Das „Regionale Haus der Berufsvorbereitung“ sei von ihm immer wieder maßgeblich unterstützt worden. Auch bei der Reform des Berufsbildungsgesetzes, die er als Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion in den Jahren 2003 bis 2005 federführend begleitete, habe er die Rückkopplung in die betriebliche Praxis gesucht.

Zudem sei Willi Brase schon 1994 maßgeblich am regionalen Ausbildungskonsens beteiligt gewesen, also weit vor der Zeit, in der die Idee gemeinschaftlichen Handelns zum Wohle junger Menschen auf Landesebene oder im Ausbildungspakt auf Bundesebene in Angriff genommen worden sei.
Christian F. Kocherscheidt: „Fast ein Vierteljahrhundert lang haben wir Willi Brase als einen an der Sache orientierten Menschen erlebt, dem die betriebliche Erstausbildung eine Herzensangelegenheit war. Die Zusammenarbeit mit ihm war ausgesprochen effektiv, vertrauensvoll und stets geräuschlos. Man konnte sich immer auf das gegebene Wort verlassen.“ Kocherscheidt dankte Brase namens des Ausschusses, des Präsidiums, der Geschäftsführung und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK Siegen und überreichte ihm als Dank einen Hüttenmann.

Willi Brase dankte für die bewegenden Worte zu seinem Abschied, wünschte dem Berufsbildungsausschuss in seiner wichtigen Tätigkeit auch zukünftig eine gute Hand und zeigte sich sicher, dass sein Nachfolger Werner Leis das vertrauensvolle Miteinander als eine in der Region seit Jahrzehnten geübte Form der Zusammenarbeit fortsetzen werde. Ihm habe die Mitwirkung in der operativen Berufsbildungstätigkeit stets die notwendige „Erdung“ vermittelt, die er in der berufsbildungspolitischen Auseinandersetzung auf Bundesebene wirkungsvoll habe einsetzen können. Hierfür sei er dankbar.

-Westfalenpost, Westfälische Rundschau-