Rückenwind für Andreas Müller

Ein Starkes Zeichen sendeten vorgestern die Mitgliederr des SPD Unterbezirks Siegen-Wittgenstein aus, die den jungen Andreas Müller sowohl beim außerordentlichen Parteitag als auch im Rahmen der anschließenden Wahlkreisdelegiertenkonferenz einstimmig zum sozialdemokratischen Landratskanidaten ernannten. Die Wahl war letzlich eine Formsache, nachdem der Vorstand den 30-jährigen bereits der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Die Art und Weise der Wahl ohne einen einzigen Schöhnheitsfehler war indes nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Der Burbach-Holzhausener bedankte sich artig, ohne große Reden zu schwingen: „Herzlichen Dank für das einstimmige Ergebnis. Lasst uns die verbleibenden 105 Tage nutzen, um für unsere Ansichten zu kämpfen.“
Damit kann der Wahlkampf aus SPD-Sicht beginnen, wurde doch gleichzeitig am Samstag auch das Wahlprogramm mit kleineren Änderungen auf den Weg geschickt. Müller griff im Rahmen seiner Vorstellungsrede die aus seiner Sicht wichtigsten Punkte heraus: Das Thema Mobilität – insbesondere den öffentlichen Nahverkehr-, die medizinische Versorgung und die fehlende Attraktivität, in der Region zu bleiben bzw. in die Region zu kommen. Müller mit Bezug auf den kürzlich veröffentlichten Prognos-Zukunftsatlas, in dem der Kreis Siegen-Wittgenstein als durchschnittlichster Kreis Deutschlands dargestellt wurde: „Wir sind mehr als Durchschnitt.“ Schließlich sei man die industriestärkste Region in NRW. Allerdings müssten die Menschen Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können.
Als gebranntes Kind hob der SPD-Bewerber im Kampf um den Chefsessel im Siegener Kreishaus auch die problematischen Bus- und Bahnverbindungen heraus: „Wenn ich aus meinem Heimatort Holzhausen mit Bus und Bahn nach Siegen fahren möchte, muss ich je nach Verkehrsbindung anderthalb Stunden einplanen, ein- bis zweimal umsteigen und 13,70 Euro für Hin-und Rückfahrt bereit halten.“ Ziel müsse sein, mehr Angebote zu schaffen, günstigere Preise anzubieten und mit besserer Verkehrstechnik zu arbeiten. Und an die Adresse von Amtsinhaber Paul Breuer (CDU) richtete sich der Youngster im Bezug auf das Schülerticket, das demnächst eingeführt werden soll: „Die Forderung danach geht auf einen Antrag von uns zurück!“
Zuvor hatte er bereits das Thema „Ärzte und Krankenhäuser“ angeschnitten. Hier skizzierte Müller die derzeitigen Probleme: Warteschlangen für einen Facharzttermin, Probleme bei der Hausarztsuche und die zunehmende Etablierung ambulanter Versorgungszentren:
„Die Zentralisierung bedeutet gleichzeitig den Rückzug aus der Fläche!“ Der Geschäftsführer des SPD Kreisverbands Olpe mahnte mit Blick auf die verschiedenen Krankenhausträger die „Rückkehr zum regionalen Konsens“ an.
Der Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Willi Brase sicherte Müller Unterstützung zu. Es sei gut, dass seine Partei jüngeren Genossen diese Entwicklungsmöglichkeiten gebe: „Wir wissen, dass sie die Arbeit leisten können.“
-Siegener Zeitung-