
Bad Berleburg. Unsere Schule ist bestens ausgerüstet. Über den Kreis Siegen-Wittgenstein als Schulträger gibt es keine Klagen, lobte Oberstudiendirektor Josef van Stephoudt, Schulleiter des Berufskollegs Wittgenstein (BKW), jetzt bei einem Besuch des heimischen Landtagsabgeordneten Falk Heinrichs. Auch der SPD-Politiker zeigte sich bei einem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen beeindruckt. Ein Highlight der Schule ist etwa die mit modernster Technik ausgestattete Lehrküche. Wir wären sowohl räumlich also auch personell jederzeit in der Lage, kreisweit die schulische Ausbildung aller angehenden Köche zu übernehmen, betonten van Stephoudt und seine Stellvertreterin Claudia Sauer.
Zur Sprache kam, dass die gastronomischen Berufe bei den jungen Menschen leider nicht besonders beliebt sind. Falk Heinrichs erklärte: Hier wirken sich natürlich die wenig attraktiven Arbeitszeiten und die im Vergleich zur Industrie schlechte Bezahlung in der Gastronomie aus. Die zunehmend rückläufige Zahl der Schulabgänger habe schon heute zur Folge, dass sich die Industrie die besten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz an Land ziehe, bestätigte auch Schulleiter van Stephoudt.
Falk Heinrichs (SPD-MdL) und seine Gesprächspartner waren sich angesichts des demographischen Wandels einig, dass künftig im Prinzip für alle Betriebe gilt, dass sie ihrerseits verstärkt auf Schulabgänger zugehen und um diese werben müssen. Südwestfalen wird sich auf Dauer nur dann als erfolgreiche Wirtschaftsregion behaupten können, wenn es unseren Unternehmen weiterhin gelingt, qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte in ausreichender Zahl für sich zu gewinnen. Ausbildung sollte daher für alle Firmen einen sehr hohen Stellenwert haben, unterstrich der SPD-Landtagsabgeordnete.
Für die Wittgensteiner Betriebe und ihre Auszubildenden sei es ein großer Vorteil, dass die Teilregion weiterhin über ein eigenes Berufskolleg verfügt, auch wenn das BKW aufgrund der teilweise zu geringen Schülerzahlen natürlich nicht alle Berufssparten voll abdecken könne, meinte Heinrichs. Außerdem leistet das BKW einen wichtigen Beitrag zur Erreichbarkeit aller Schulabschlüsse hier in Bad Berleburg, hob Studiendirektorin Claudia Sauer hervor. Etwa 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler des BKW sind klassische Berufsschüler, daneben ist man kontinuierlich darum bemüht, den jungen Menschen auch innovative vollzeitschulische Bildungsgänge anzubieten. Das BKW arbeitet traditionell eng mit dem Bildungszentrum Wittgenstein (BZW) zusammen. Diese Kooperation hat sich bestens bewährt und stellt für uns ein großes Plus dar, hob Josef van Stephoudt hervor.
Die Schulleitung wies darauf hin, dass am BKW zurzeit auch rund 40 junge Menschen im Rahmen des Berufsgrundschuljahres (BGJ) unterrichtet werden. Dazu erklärte Falk Heinrichs (MdL): Eigentlich muss das Ziel darauf gerichtet sein, diese jungen Leute, die nicht selten über schwierige Biographien verfügen, früher abzuholen. Aus meiner Sicht bleibt zu hoffen, dass künftig zumindest ein Teil dieser Klientel vom wachsenden Mangel an Auszubildenden profitieren und dann doch auf dem regulären Lehrstellenmarkt zum Zuge kommen wird.
Oberstudiendirektor Josef van Stephoudt berichtete Falk Heinrichs abschließend, dass sich namhafte Wittgensteiner Betriebe stark für das BKW engagieren. Sie identifizieren sich sehr mit unserer Schule und sind immer wieder bereit, insbesondere durch geeignete Sachspenden zu einer noch besseren Ausstattung beizutragen, so van Stephoudt. Falk Heinrichs zeigte sich erfreut und lobte dieses Engagement der Wittgensteiner Wirtschaft.