Positive Signale aus Düsseldorf – Appell an die Stadt Siegen

Siegen. Das Studentenwerk Siegen möchte bekanntlich das inzwischen auch „Schimmelhochhaus“ genannte ehemalige LWL-Gebäude an der Koblenzer Straße in Siegen vom Land NRW kaufen, es abreißen und an dieser Stelle ein neues Studentenwohnheim errichten. Die Natursteinfassade des zuletzt vom Landesbetrieb Straßen NRW genutzten ehemaligen Kreishauses wurde vor kurzem unter Denkmalschutz gestellt. Das steht derzeit einem Abriss des Gebäudes und damit dem Vorhaben des Studentenwerks entgegen.

Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Tanja Wagener unterstützt dieses Vorhaben, da es in der Universitätsstadt Siegen nach wie vor „einen erheblichen Mangel an studentischem Wohnraum zu erschwinglichen Preisen“ gibt. Die bisherigen Bemühungen des Studentenwerks, in der näheren Umgebung des künftigen ‚Campus Altstadt‘ eine Lösung zu finden, waren leider nicht erfolgreich. „Nachdem eine Mehrheit des Rates der Stadt Siegen den Verkauf der ehemaligen Jugendherberge am Oberen Schloss und des Hotelgebäudes neben der Siegerlandhalle an das Studentenwerk abgelehnt hat, sehe ich zum Standort des ehemaligen LWL-Gebäudes – jedenfalls in zentraler Lage der Stadt Siegen – auf absehbare Zeit keine realistische Alternative für die Errichtung einer weiteren Wohneinrichtung des Studentenwerks. Eine solche wird auch – wie selbst die städtische Fachverwaltung im Wirtschaftsförderungsausschuss bestätigte – angesichts der immer noch steigenden Studierendenzahlen dringend benötigt“, betonte Wagener.

„Dass sich der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kamieth jetzt unter Denkmalschutzaspekten für den Erhalt des leerstehenden Schimmelhochhauses ausspricht, zeigt einmal mehr, dass er sich nicht für die Belange der Siegener Studierenden einsetzt, sondern sich lieber für die Interessen finanzkräftiger Investoren stark macht, die ebenfalls Interesse an dem Erwerb des Gebäudes signalisiert haben“, kritisierte Wagener das Verhalten von Kamieth.

Der Finanzminister hatte vor Kurzem mitgeteilt, dass er den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) als Verwalter der landeseigenen Immobilie angewiesen hat, das Gebäude ohne ein sogenanntes Interessensbekundungsverfahren direkt an das Studentenwerk zu veräußern. „Über diese positive Nachricht aus Düsseldorf bin ich sehr froh, da ich in den vergangenen Monaten auf Landesebene viele Gespräche in dieser Sache geführt habe. Ein schneller und relativ unbürokratischer Grunderwerb durch das Studentenwerk ist damit machbar“, so Tanja Wagener. Die jüngst laut gewordene Kritik an NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans wies die SPD-Abgeordnete entschieden zurück: „Da es hier um die Schaffung bezahlbaren studentischen Wohnraums geht, ist diese Entscheidung des Ministers mit den insoweit maßgeblichen rechtlichen Vorschriften durchaus vereinbar.“

Nachdem das Studentenwerk Siegen Eigentümerin der Immobilie geworden ist, müsste die Stadt Siegen als dann zuständige Untere Denkmalbehörde (UDB) den Abriss des heutigen „Schimmelhochhauses“ genehmigen. Der Schlüssel zum Erfolg liege somit jetzt bei der Stadt Siegen. Tanja Wagener appellierte an die Stadt, einem künftigen Abrissantrag des Studentenwerks möglichst stattzugeben, „um endlich den Weg für die Schaffung zusätzlichen studentischen Wohnraums zu erschwinglichen Preisen in Siegen-Mitte zu ebnen. Es reicht nicht aus, ‚Universitätsstadt‘ auf die Ortsschilder zu schreiben, sondern jetzt ist tatkräftige Unterstützung der Universität und ihrer Studierenden geboten“.