

Wieder einmal ein volles Otto-Reiffenrath-Haus konnte der SPD-Gemeindeverband Neunkirchen unter seinem Vorsitzenden Hans-Dieter Moritz vermelden. Gekommen waren Vertreter von Verei-nen und Verbänden, den Gewerkschaften, der Wirtschaft, und Politiker aus Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalebene. In seiner Begrüßungsrede ließ Moritz das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren. Insbesondere wies er darauf hin, dass auf Druck der SPD der flächen-deckende Mindestlohn durchgesetzt werden konnte und ca. 6 Mrd. Euro mehr für die Bildung be-reit gestellt werden und 11 von 12 Großstätten nunmehr von Sozialdemokraten regiert werden. Als unverantwortlich bezeichnete er den Vorstoß der konservativen Kräfte im Rat der Gemeinde Neunkirchen, die mit ihrem Antrag die u.a. die ohnehin geringen Zuweisungen an die Vereine nochmals um 10 % kürzen wollen.
Bürgermeister Bernhard Baumann lobte die gute Zusammenarbeit mit der SPD-Fraktion, die ihn von Anfang an unterstützt habe und konstruktiv mit der Verwaltung an der Lösung der anstehen-den Probleme arbeite.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Willi Brase gab einen kurzen Be-richt seiner Tätigkeit in Berlin. So wies er darauf hin, dass Interessengruppen versuchten, den gerade erst beschlossenen Mindestlohn zu durchlöchern und Schlupflöcher für dessen Umgehung zu suchen.
Als Hauptredner für den Jahresempfang, übrigens dem 46. der Neunkirchener SPD, hatte man die Präsidentin des Landtages von NRW, Carina Gödecke gewinnen können, die sich vor Beginn der Veranstaltung in das Goldene Buch der Gemeinde eingetragen hatte. Frau Gödecke bezeichnete – in Anlehnung an ein Wort von Franz Müntefering – das Amt der Landtagspräsidentin als eines der schönsten in NRW. Es gebe ihr die Möglichkeit viele unterschiedliche Menschen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen und daraus Anregungen für die eigene parlamentarische Arbeit zu bekommen. Der Strukturwandel in NRW liegt ihr besonders am Herzen. Beindruckt zeigte sie sich davon, wie dieser auch hier vor Ort in Neunkirchen geschafft worden sei. Von der ursprünglich durch den Bergbau und die Eisenverhüttung geprägten Arbeitswelt ist nichts mehr übrig geblieben. Dafür sind neue, moderne Unternehmen in anderen Branchen entstanden, die den Menschen hier Arbeit geben.
Klare Aussagen machte Frau Gödecke hinsichtlich Pegida und deren Ableger im Westen, also in unseren NRW-Städten. Die dahinter liegenden Befürchtungen und Ängste müsse man ernst nehmen aber die, die ihr rechtradikales Gedankengut unter dieser Tarnung verbreiten wollten, denen müsse man mit Entschlossenheit entgegentreten. Denen, die unter Krieg und Verfolgung leiden, die traumatisiert aus Regionen kommen, in denen man um sein Leben fürchten müsse, denen soll die Gesellschaft Schutz mit einer noch weiter zu schaffenden Willkommenskultur ent-gegentreten und aufnehmen. Dabei setzte Sie insbesondere auch auf ehrenamtliches Engage-ment.
Untermalt wurde die Veranstaltung durch den Auftritt des Vorwärts-Chor aus Siegen, die zum Mitsingen eingeladen hatten. Bei Brüder zur Sonne, zur Freiheit, Die Gedanken sind frei und Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt stimmten die Anwesenden kräftig mit ein.
Im Anschluss ging es zum gemütlichen Teil des Jahresempfanges über. Die Neunkirchner Ar-beitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) hatte wieder zu Schnittchen und Geträn-ken eingeladen. Dabei wurde nicht vergessen, wieder ein Sparschwein aufzustellen, dessen Inhalt für die Kinderklinik in San Clemente (Bolivien) bestimmt ist.
Ausgiebig wurde die Gelegenheit – die man nicht alle Tage hat – intensiv genutzt sich mit den An-wesenden Politikern und untereinander austauschen.