
Siegen. Tanja Wagener, heimische SPD-Landtagsabgeordnete, hatte jetzt den Leiter des DLRG-Bezirks Siegen-Wittgenstein, Winfried Herbig, zu einem Gespräch in ihr Wahlkreisbüro eingeladen. In unserem Kreisgebiet gibt es zurzeit neun DLRG-Ortsgruppen, drei davon (Eiserfeld, Siegen und Weidenau) im Bereich des Oberzentrums Siegen. Alleine die drei Siegener Ortsgruppen verfügen zusammen über rund 2.000 Mitglieder davon sind je ein Drittel Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
In den Siegener Hallenbädern bildet der DLRG pro Jahr etwa 250 Kinder zu Schwimmern aus. Schwimmenlernen ist für alle Kinder von elementarer Bedeutung, um in Notfällen nicht zu ertrinken, betonte Winfried Herbig. Weitere Schwerpunkte der Arbeit des DLRG sind insbesondere die Ausbildung von Rettungsschwimmern, Ausbildungen im Schnorchel- und Gerätetauchen sowie die Übernahme von Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes. Von der Rettungsschwimmausbildung profitieren nicht zuletzt auch Mitarbeiter/innen der Stadt, die anschließend in den Hallen- und Freibädern etwa als zusätzliche Badeaufsicht eingesetzt werden können, Lehrerinnen und Lehrer der Schulen vor Ort sowie Studierende der heimischen Universität. Möglich ist das alles durch den ehrenamtlichen Einsatz der ca. 200 Ausbilder des DLRG, die alleine im Bereich Siegen tätig sind.
Tanja Wagener (MdL) erklärte: Die ehrenamtliche Arbeit, die der DLRG in Stadt und Region leistet, ist von erheblicher Bedeutung und verdient unsere volle Unterstützung. Die SPD-Politikerin stimmte dem DLRG-Bezirksleiter zu, dass die vielfältigen Ausbildungsaktivitäten seines Verbandes eine möglichst intakte Bäderinfrastruktur und dort auch ausreichende Kapazitäten erfordern.
Zur Sprache kam auch die heutige Bäderlandschaft in Siegen mit den drei Hallenbädern in Eiserfeld, Siegen (Löhrtor) und Weidenau. Für die Arbeit des DLRG sind alle drei Standorte von großer Bedeutung, hob Herbig hervor. Wichtig sei, dass der Sanierungsstau vor allem am Löhrtor und in Weidenau aufgehoben werde. Herbig schlug eine Spezialisierung der vorhandenen Bäder vor: Wenn das Löhrtorbad künftig nur noch von Schulen und Vereinen genutzt würde, müsste es eigentlich möglich sein, an diesem Standort Personalkosten einzusparen. Der DLRG-Vorsitzende fügte hinzu: Aber auch in diesem Falle müsste es aus der Sicht des DLRG in Eiserfeld und Weidenau bei einem Mix aus öffentlichem Schwimmen und einer Nutzung durch die Vereine bleiben.
Die Stadtverwaltung hatte dem Rat in seiner letzten Sitzung im Februar ein Papier vorgelegt, in dem die wirtschaftliche Situation der drei städtischen Hallenbäder analysiert und mögliche Lösungsansätze skizziert werden. Bei einem Finanzmittelbedarf zur Aufrechterhaltung des Bäderbetriebs von 924.000 allein in diesem Jahr stehen im städtischen Haushalt nur 200.000 zur Verfügung, so Tanja Wagener. Es ist also klar, dass sich im Bäderbereich etwas tun muss, um zumindest zwei Hallenbäder langfristig zu sichern, forderte die Landtagsabgeordnete, die auch dem Rat der Stadt Siegen angehört. Ansonsten fahren wir bei allen drei Hallenbädern einen Havariekurs.
Der DLRG-Bezirksleiter kritisierte, dass sein Verband über diese Vorlage von der Verwaltung nicht informiert wurde und es keinerlei Gespräche darüber gegeben habe. Erst aus der Presse habe er von den Überlegungen der Verwaltung erfahren. Winfried Herbig betonte, dass er sich über die Einladung zu dem Gespräch mit Tanja Wagener sehr gefreut habe. Das war für uns in diesem Zusammenhang das erste Signal aus den Reihen der Politik. Beide Gesprächspartner kamen überein, weiterhin in Kontakt zu bleiben. Tanja Wagener sicherte zu, der Siegener SPD-Ratsfraktion über die Sichtweise des DLRG zu berichten.