„Frauenhäuser benötigen in der Corona Krise dringend Unterstützung“

Die aktuelle Situation stellt die Frauenhilfestruktur vor enorme Hausforderungen. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW hat dieses wichtige Thema in einer außerordentlichen Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen mit der Landesregierung beraten. Leider haben uns die Antworten der Landesregierung nicht in dem Maße beruhigt, wie wir es uns gewünscht hätten. Dazu erklärt Marco Schmidt, Schatzmeister des SPD-Unterbezirks Siegen-Wittgenstein:

„Das zuständige Ministerium sieht aktuell keinen dringenden Handlungsbedarf, um weitere Kapazitäten in den Frauenhäusern zu schaffen. Auch wenn der aktuelle Blick auf die Platzvergabe noch geringfüge Kapazitäten offenbart, wird dennoch deutlich, dass sich die Situation mit jedem weiteren Tag verschärfen kann. Dann erst über notwendige Maßnahmen zu beraten, könnte für viele betroffene Frauen und Kinder zur Verschärfung der
Notlage führen.

Die SPD-Fraktion im Landtag NRW hat von einigen Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen übermittelte, praktische Verbesserungsvorschläge eingebracht. So könnten jetzt beispielsweise digitale Angebote zügig ausgeweitet werden, damit mehr Frauen erreicht werden können.“

Ingmar Schiltz, Pressesprecher des SPD-Unterbezirks Siegen-Wittgenstein, ergänzt: „Die Befassung im Landtag mit der aktuellen Situation in den Frauenhäusern hat deutlich gemacht, dass die Landesregierung der Auffassung ist, die Lage zwar im Blick zu haben, konstruktive Ansätze für die praktische Erleichterung der alltäglichen Arbeit werden jedoch im Hinblick auf die angenommene Kurzweiligkeit der Krise abgelehnt. Wir als SPD sind jedoch der Auffassung, dass alternative Beratungsformen der Hilfestellung in Betracht gezogen werden müssen. Darüber hinaus müssen die Einrichtungen mit finanziellen Ressourcen unterstützt werden. In dieser Zeit sollten sich die Mitarbeiterinnen nicht noch mit finanziellen Sorgen auseinander setzen müssen. Die SPD-Landtagsfraktion hat daher in ihrem Forderungskatalog an das Hilfspaket der Landesregierung die besonderen Bedarfe der Frauenhilfestrukturen betont. Leider macht die Ministerin nicht deutlich, ob finanzielle Mittel aus diesem Hilfspaket auch an die Frauenhilfeeinrichtungen fließen werden. An dieser Stellen hätte ich mir konkrete Zugeständnisse gewünscht.“

„Wir als SPD sind uns der gesellschaftlichen Verantwortung für den Schutz von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern bewusst und werden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mittel dafür einsetzen, dass diese Frauen und Kinder geschützt werden. An dieser Stelle werden wir nicht locker lassen, die weitere Entwicklung der Situation in den Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen genau beobachten und unsere Forderungen wiederholen“, sagt Falk Heinrichs, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) in Siegen-Wittgenstein, abschließend zu.