SPD Siegen-Wittgenstein zu Gast im International Office der Universität Siegen
Eine Delegation der SPD Siegen-Wittgenstein hat jetzt das International Office der Universität Siegen besucht, um sich über die Bedeutung internationaler Beziehungen für die Region zu informieren. Karsten Lucke, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP) war zu Gast beim SPD-Unterbezirk Siegen-Wittgenstein. Der Abgeordnete aus dem Westerwaldkreis ist im Januar 2022 als Abgeordneter nachgerückt und wollte nun seinen Nachbarkreis besuchen.
Katharina Sommer, Referatsleitung International Office und Abteilungsleitung International Affairs und Dr. Nina Fenn, Abteilungsleitung Welcome Center for International Researchers, begrüßten die Gruppe im Namen von Prof. Dr. Petra M. Vogel (Prorektorin für Internationales und Lebenslanges Lernen) an der Universität Siegen. Im gemeinsamen Austausch ging es zunächst um die internationalen Beziehungen der Universität Siegen. Demnach studieren in Siegen derzeit 2427 ausländische Studierende aus mehr als 100 Ländern. Zum Portfolio des International Office gehören Programme wie ERASMUS+, europäische Netzwerke wie ATHENA (Advanced Technology Higher Education Network Alliance) und Stipendienprogramme des DAADs.
Kein einheitlicher Datenstandard in Europa
Zu den Aufgaben gehört es, internationale Studierende und Forschende in Siegen willkommen zu heißen, zu unterstützen und als Fachkräfte zu binden sowie auf den hiesigen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Heimische Studierende sollen dabei unterstützt werden, Auslandserfahrungen zu sammeln, zum Beispiel an einer der 180 Partneruniversitäten in 30 Ländern im Erasmus+-Raum. „Die Universität Siegen als eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen der Region hat eine wesentliche Rolle bei der Förderung der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen der Region und anderen Teilen der Welt“, so der Europaabgeordnete Karsten Lucke.
Zwar gebe es bei der Anrechnung von im Ausland erworbenen Studienleistungen an sich kein Problem mehr, berichtet Katharina Sommer. Allerdings stellt die technische Umsetzung des Austauschs von Studierendendaten die Mitarbeitenden der Universitäten wie auch die Studierenden, die sich für einen Auslandsaufenthalt entscheiden, vor Schwierigkeiten. „Das Problem ist einfach, dass es keinen einheitlichen europäischen Datenstandard gibt“, sagt Sommer. Die Belegung und Benotung von Kursen finden mittlerweile ausschließlich digital statt. Die Systeme für erbrachte Studienleistungen unterscheiden sich jedoch an einzelnen Universitäten und in verschiedenen Ländern. Das führt dazu, dass erworbene Leistungen nicht einfach von einer Universität zur anderen übertragen werden können und der bürokratische Aufwand steigt. „Die Digitalisierung bedeutet derzeit an dieser Stelle für uns einen höheren Arbeitsaufwand. Vieles, was eigentlich einfacher werden sollte, ist jetzt aufwendiger.“ Steffen Löhr vom Arbeitskreis Europa der SPD Siegen-Wittgenstein fasst zusammen: „Das Problem sind nicht die unterschiedlichen Systeme, sondern die fehlenden einheitlichen Datenstandards. Das könnte auf europäischer Ebene behoben werden.“
Wohnungsmarkt in Siegen ist eine Herausforderung
Eine weitere Herausforderung stellt der Siegener Wohnungsmarkt für das International Office dar. „Es ist sogar schon einmal passiert, dass ein internationaler Forschender mit Familie sein Stipendium verschieben musste, weil keine geeignete Wohnung verfügbar war“, erklärt Nina Fenn. Ein Problem, das den Siegener Sozialdemokraten schon länger unter den Nägeln brennt. Denn die Siegener Bürgerinnen und Bürger sind mit einem immer knapper werdenden Wohnungsangebot im Stadtgebiet konfrontiert. Allein unter den Forschenden gebe es jedes Jahr ca. 100 Wohnungssuchende.
„Dieses Problem haben wir schon seit längerer Zeit auf dem Schirm. Wir setzen uns für den Bau von günstigem Wohnraum vor Ort ein. Neue Baugebiete sind daher aktuell in Planung. Leider macht die allgemeine Situation mit den einhergehenden Baukostensteigerungen seit Pandemie und Ukraine-Konflikt die Lage nicht einfacher“, so Ingmar Schiltz, Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion.