SPD-Abgeordnete bringen Anfrage im Landtag ein
Vertreterinnen und Vertreter der SPD Siegen-Wittgenstein sowie der SPD-Landtagsfraktion haben die Internationalen Pflegeschule im Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS) besucht und sich mit Verantwortlichen des Kreises Siegen-Wittgenstein, des BiGS und der Trägerkliniken über das NRW-weit einzigartige Projekt ausgetauscht. „Die Internationale Pflegeschule ist ein Baustein, mit dem wir dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegentreten“, sagt Landrat Andreas Müller. „Als Kreis nehmen wir dabei viel selbst in die Hand, was eigentlich an anderer Stelle erledigt werden müsste.“ Die Beschaffung von Wohnraum, Deutschunterricht und auch die Integration am Arbeitsplatz beschreiben die Verantwortlichen jedoch als große Herausforderungen.
Mit der Internationalen Pflegeschule wurde ein neues Ausbildungskonzept etabliert. Vietnamesische Auszubildende machen eine einjährige Ausbildung zum Pflegeassistenten und gleichzeitig die Sprachqualifikation auf B2-Niveau. Im Anschluss folgt die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft, an die sich ein Beschäftigungsangebot anschließt. Thorsten Klute, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion lobt das Projekt: „Ich bin sehr beeindruckt, was der Kreis Siegen-Wittgenstein auf die Beine gestellt hat. Das muss in Zeiten des Pflegenotstands bundesweit Beachtung finden.“ Es sei bemerkenswert, dass ein Kreis Dinge selbst in die Hand nimmt, für die eigentlich die Landesregierung zuständig sei.
Kreis Siegen-Wittgenstein sichert die pflegerische Versorgung in der Region
Deshalb haben Thorsten Klute und Christin-Marie Stamm, Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Olpe, gemeinsam eine Anfrage im Landtag eingebracht. Darin heißt es: „Während Fachkraftinitiativen der Landesregierung in verschiedenen Bereichen vor allem aus Worten bestehen, trägt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit ganz konkretem Handeln zur Sicherung der pflegerischen Versorgung in der Region bei.“ Die Anfrage soll unter anderem die Fragen beantworten, welche konkreten Maßnahmen die Landesregierung unternimmt, um dem Mangel an Pflegefachkräften entgegenzuwirken. Außerdem fragen die Abgeordneten, wie die Landesregierung das Projekt in Siegen-Wittgenstein unterstützt und ob sie plant, das Projekt mit Förderung des Landes auf andere Teile NRWs auszuweiten.
Nicole Reschke, Co-Vorsitzende der SPD Siegen-Wittgenstein unterstützt das Projekt: „Es wäre ein Zeichen der Wertschätzung und Motivation für andere Kreise, so viel Engagement durch Fördermöglichkeiten von Seiten der Landesregierung zu unterstützen.“ Landrat Müller ergänzt: „Es wäre förderlich, eine Pflegeausbildung auch in unsere Berufskollegs zu etablieren. Wir haben die Kapazitäten, aber es fehlt die rechtliche Grundlage – anders als in unserem Nachbarland Rheinland-Pfalz.“